(mk) – Viele Beiträge in Funk und Fernsehen thematisieren momentan den Automobilsommer. So eindrücklich wie in der Ausstellung des Bürgervereins erfährt man Automobilgeschichte aber kaum. Ehrenvorsitzender Eberhard Hahn nimmt die Besucher der Stadtteilbücherei auf eine Reise zu „110 Jahre Automobiltradition in Untertürkheim“ mit.
Bei der Eröffnung am Mittwochabend lieferte Autor Gunter Haug zudem unterhaltsame Episoden. Ein gewaltiger Hauch Automobilgeschichte wehte am Mmittwochabend durch den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Untertürkheimer Stadtbücherei. Bürgerverein und Stadtbücherei hatten zur Eröffnung der Sommerausstellung geladen. „Sicherlich die größte und umfangsreichste, die unser Verein – zu 98 Prozent unser Ehrenvorsitzender Eberhard Hahn – auf die Beine gestellt hat“, begrüßte Bürgervereinsvorsitzender Kaus Enslin die Gäste. Für Eberhard Hahn, den gebürtigen Untertürkheimer, der selbst viele Jahre „beim Daimler“ gewirkt hat, war es im Jubiläumsjahr des Automobils eine Herzensangelegenheit, das Miteinander von Automobil- und Ortsgeschichte Untertürkheims ausführlich darzustellen.
Zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung in der Stadtteilbücherei nahmen Gunter Haug (links) und Eberhard Hahn die Besucher mit auf eine Reise durch 125 Jahre Automobilgeschichte. Foto: Kuhn
„Und zwar nicht chronologisch sondern mit vielen bunten Stationen, eine Sommerwiese mit farbigen Blüten“, erklärte Hahn sein Konzept. Hahn hat dazu etliche Tafeln zu unterschiedlichen Themen der Automobilgeschichte mit Texten und Fotos gestaltet, die in sich geschlossen sind: Blöcke über die Entwicklung der Daimler-Motoren-Gesellschaft beziehungsweise der Daimler AG und wie es dazu kam, dass Daimler vor 110 Jahren seine Fabrik von Cannstatt nach Untertürkheim verlagerte.
Stellwände berichten über Rennerfolge der Silberpfeile, über Motorräder der Marke UT, Automobilbauer Arthur Hurst und über das Autohaus Krautter. Zudem lassen die teilweise exklusiven Exponate aus den Archiven von Eberhard Hahn, der Daimler AG oder von Enkeln des Mercedes-Rennfahrers Rieger die Automobilgeschichte wieder lebendig werden.
„Denn Geschichte lebt von Geschichten“, weiß auch Buchautor Gunter Haug. der in Luginsland aufgewachsene Journalist entführte die Zuhörer auf unterhaltsame Weise in die Zeit, als die Autos das Laufen lernten – beziehungsweise eigentlich davor. Er begann 1816, als König Wilhelm sich entschloss, das eigentliche Potenzial des rohstoffarmen Königreiches Württemberg zu nutzen: den Pionier- und Tüftlergeist seiner Bürger. Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Robert Bosch gehören zu den wichtigsten Erfindern und Unternehmern, die dem „Traum von der individuellen Fortbewegung“ zum Durchbruch verhalfen. „Und zwar hier im Neckartal und nicht in Mannheim“, konnten sich Hahn und Haug keine Spitze gegen Karl Benz, den als Vater des Automobils gepriesenen Erfinder eines „motorisierten Dreirads“, verkneifen.
Episode um Episode reihte Haug so aneinander und schaffte einen amüsanten Überblick über Automobilgeschichte.
Die Ausstellung in der Stadtteilbücherei, Strümpfelbacher Straße 45, ist noch bis 26. August zu den normalen Öffnungszeiten der Bücherei zu besuchen. am heutigen Midnight Shoppingsabend kann die Ausstellung bis gegen 22Uhr und am Sonntag, 10. Juli, von 14 bis 18 Uhr besucht werden.
Gunter Haug liest und erzählt heute um 19 Uhr auf der Storchenmarkt bühne aus seinen Büchern weitere, spannende Geschichten über die Automobilpioniere Gottlieb Daimler, Robert Bosch sowie Mercedes Jellinek, die den Fahrzeugen mit dem Stern ihren Namen lieh.