Das Land Baden-Württemberg fährt diesen Sommer ganz groß auf. Der Automobilsommer 2011 mit 125 Jahren Automobil steht an. Ein paar Jährchen fehlen den Untertürkheimer zwar, trotzdem ist der Stadtteil wohl eines der Vorzeigeorte in Sachen Automobil und Tradition.
UNTERTÜRKHEIM
"Viele denken bei Untertürkheim automatisch an Daimler, dabei hat der Stadtteil weit mehr an Automobilität zu bieten", so Eberhard Hahn, Mitglied des Bürgervereins Untertürkheim.
Ein Grund mehr für den Bürgerverein auf diese vielfältige Tradition durch eine Ausstellung aufmerksam zu machen. Das Daimler allerdings der wichtigste und bedeutendste Bestandteil der Untertürkheimer Automobilgeschichte ist kann auch Hahn nicht leugnen. "1901, also vor 110 Jahren hat die Geschichte durch einen Kaufvertrag über ein Bauterrain auf der Markung Untertürkheim zwischen der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Gemeinde alles seinen Anfang genommen." 1926 kam es dann zum Zusammenschluss der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Firma Benz & Cie. Rheinischen Automobil- und Motorenfabrik Mannheim unter dem neuen Namen Daimler Benz AG mit Sitz in Untertürkheim.
Foto: Enslin
Hierauf wird in der Ausstellung in der Stadtbücherei eingegangen. Im Vordergrund sollen allerdings auch die unbekannteren Untertürkheimer Errungenschaften stehen. Zum Beispiel der "UT-Motoren- und Fahrzeugbau". 1922 eröffnete Herrmann Scheihing in einer Garage im Hinterhof seines Wohnhauses "Im Häldle 9" eine mechanische Werkstätte. Es wurde zur Geburtsstätte vieler technischer Neuigkeiten, die Hermann Scheihing mit seinem Freund und technischen Berater Otto Schilling an der Seite entwickelte.
Auch eine eher unbekannte Geschichte ist die von Gottlieb Gassmann, der in Untertürkheim eine kleine Werkstätte besaß, in der er selbst entwickelte und in geringen Auflagen gebaute Motorroller herstellte. Seinen Prototyp stellte Gassmann auf der Internationalen Fahrrad- und Automobilausstellung in Frankfurt vor und fand dort große Beachtung.
