UZ 20.11.2010 - ROTENBERG:
Kindertagesstätte und Museum des Bürgervereins profitieren gleichermaßen vom neuen Zugang zum Treppenhaus
(jps) - Mit einem Jahr Verspätung wurde im Alten Schulhaus endlich der dringend benötigte Notausgang eingerichtet. Davon profitieren nicht nur die Kinder der Tageseinrichtung, die nun wieder ihren Turnraum im ersten Stock nutzen können, sondern auch der Bürgerverein, der nun über einen praktischeren Zugangsweg zu seinem Heimatmuseum verfügt.
Das Gästebuch des Museums für Heimatgeschichte, das der Bürgerverein Untertürkheim im Alten Schulhaus in Rotenberg betreibt, bot in diesem Sommer einen tristen Anblick. Mehrere Monate lang fanden sich kaum neue Einträge auf den Seiten. Denn von Juni bis September mussten die Pforten des Museums notgedrungen geschlossen bleiben. Mit mehr als einem Jahr Verspätung wurde in dieser Zeit ein zusätzlicher Notausgang an der Gebäuderückseite gebaut, der im Falle eines Brandes im Erdgeschoss einen separaten Fluchtweg aus dem Obergeschoss ermöglicht. Dadurch war die Ausstellung des Bürgervereins im ersten Stock entweder gar nicht, oder nur eingeschränkt zu erreichen.
Eigentlich sollte der Einbau der neuen Tür nebst Treppe bereits im letzten Jahr erfolgen, fiel damals jedoch einer Etatsperre zum Opfer.„Gott sei Dank ist die Einrichtung des Fluchtwegs nun abgeschlossen“, ist Eberhard Hahn, der Vorsitzende des Bürgervereins, verständlicherweise erleichtert. Zudem freut sich Hahn über den neuen repräsentativen Zugang, aufgrund dessen sich die Gästegruppen fortan nicht mehr quer durch den Kindergarten im Erdgeschoss schlängeln müssen, um in das Obergeschoss zu gelangen.
Dort zeigt der Ortshistoriker gern, welche besonderen Schätze das vereinseigene Museum beherbergt. Die zahlreichen Besucher kommen teils von weit her, um sich anhand von vielen Exponaten und erklärenden Schautafeln die lange Geschichte Untertürkheims von den ersten Ansiedlungen, über den wirtschaftlichen Aufschwung mit der Automobilindustrie bis in die heutige Zeit anschaulich vermitteln zu lassen. Zu sehen sind unter anderem original Grabungsfunde, ein Modell der historischen Stammburg auf dem Wirtemberg und zahlreiche Utensilien aus dem täglichen Leben vergangener Jahrzehnte, die Hahn und seine Vereinsmitglieder in mühevoller Arbeit seit der Eröffnung des Museums Anfang der 80er-Jahre zusammengetragen haben.
Nachdem die Bauarbeiten mittlerweile abgeschlossen sind, will Hahn in aller Ruhe die Winterpause - in der das Museum nur nach Absprache zu besichtigen ist - nutzen, um die große Automobilausstellung vorzubereiten, die 2011 für sechs Wochen in der Stadtteilbücherei zu sehen ist.
Doch nicht nur Hahn ist froh über den Abschluss der Arbeiten. Auch die Kinder der Tageseinrichtung im Erdgeschoss freuen sich, dass sie nun endlich wieder ihr Turnzimmer im ersten Stock benutzen können. Der 50 Quadratmeter große Raum musste 2007 aus Sicherheitsgründen vom Jugendamt geschlossen werden, weil die Situation im Gebäude nicht mehr den aktualisierten Brandschutzbestimmungen entsprach. Jetzt können die 15 Mädchen und Jungen der Kindertageseinrichtung wieder nach Herzenslust auf ihrer Bewegungsbaustelle mit Turngeräten, Klettergerüsten und Sportgeräten toben. „Gerade im Winter eine wichtige Ergänzung unserer Einrichtung“, so eine Kita-Erzieherin. Die Zeiten, in denen die Turnmatten im Wintergarten ausgebreitet werden mussten, sind passé.