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Wohnhaus von Eduard Fiechtner 31
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Augsburger Straße 328
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WOHNHAUS VON EDUARD FIECHTNER
Augsburger Straße 328
Fiechtner

Eduard Fiechtner, einziger Ehrenbürger und letzter Schultheiß von Untertürkheim, wurde am 27. August 1879 als Nachfolger von Carl Mäulen zum neuen Ortsvorsteher gewählt.

Als Sohn eines königlichen Revierförsters erblickte er am 5. März 1843 in Hürbel, Oberamt Biberach, das Licht der Welt. Durch Fiechtner wurde Untertürkheim rasch zu einer aufstrebenden Gemeinde. Zum traditionellen Weingärtnerstand, der das öffentliche und kulturelle Leben prägte, öffnete sich der Ort auch dem technischen Fortschritt.

Seine berufliche Laufbahn im Verwaltungsdienst führte Fiechtner u. a. nach Leonberg, Weil der Stadt, Welzheim, Fichtenberg und zur Baumwollspinnerei in Brühl.

Seinem Verhandlungsgeschick ist es zu verdanken, dass Gottlieb Daimler dem Grund- stückserwerb der Daimler-Motoren-Gesellschaft auf Untertürkheimer Markung zustimmte und noch vor dessen Tod am 6. März 1900 entsprechende Schritte eingeleitet wurden.

Mit der Ansiedlung von Industrie und Gewerbe konnte Fiechtner immer wieder neue Projekte vorantreiben und für die Gemeinde nützliche Vorhaben verwirklichen. 1893 initiierte er den Bau einer örtlichen Wasserversor- gungsanlage; 1892 konnte die neue Wilhelmsschule, 1900 das erste gemeindeeigene Elektrizitätswerk von Württemberg und 1903 die damals modernste Kelter in Europa in Betrieb genommen werden.

Mit der Eingemeindung am 1. April 1905 trat Eduard Fiechtner nach über 25-ähriger Amtszeit in den Ruhestand. Er starb am 22. Mai 1922 in Untertürkheim. Sein Grab befindet sich auf dem Untertürkheimer Friedhof unterhalb der Aussegnungshalle.

Heute beherbergt das frühere Wohnhaus von Eduard Fiechtner, das jahrzehntelang als „Gästehaus Beißwanger“ fungierte, das Christophorus-Heim für Wohnsitzlose der Caritas.

Beiss
Zeichnung von Eugen Häfele
 
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