Am 28. August 1992 wurde der Karl-Benz-Platz in seiner heutigen Verkehrsführung für 32 Millionen Mark nach dreieinhalbjähriger Bauzeit offiziell seiner Bestimmung übergeben. Er ist der Verkehrsknotenpunkt für S-Bahn, U-Bahn und Busse. Und er ist ein viel befahrener Knoten für den automobilen Durchgangsverkehr.
Täglich queren hunderte Menschen den Karl-Benz-Platz und wissen gar nicht, dass sie über einen Tiefbunker gehen. Die beiden unscheinbaren Treppenzugänge geben kaum einen Hinweis darauf, dass sich unter der Oberfläche ein Bauwerk aus zwei miteinander verbundenen Bunkergewölben befindet.
Diese Schutzbunker wurde 1941 für 800 Personen gebaut und boten im Zweiten Weltkrieg Platz für 1.280 Personen.
Ab 1947 wurde der Bunker von der Hooverstiftung als Lager verwendet. Alle Bunker dienten noch bis Mitte der 1960er Jahre als Wohnraum für Flüchtlingsfamilien. 1974 wurde die Schutzbunker modernisiert und schließlich 2015 aufgegeben und komplett geräumt.
Zudem stand bis 1980 an der Ecke zur Mercedesstraße ein Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg in der speziellen Form eines Winkelturms. Er bot 505 Schutzplätze. Ausschlaggebend für den Bau an dieser Stelle war der Bahnhof und das Daimler-Werk. Das Dach war über einen angesetzten Bypass erreichbar, hatte einen Durchmesser von 9 Metern und war mit einer 3,7 cm Flak bestückt. Dies war der einzige Winkelturm in Deutschland mit einem flachen Dach. Der Bunker hatte drei Eingänge auf unterschiedlichen Ebenen.