Im Jahre 1905 wurde das Haus mit der Gaststätte von einem der Gründervereine der Chorgemeinschaft, dem Liederkranz Untertürkheim, zum damals stolzen Preis von 80.000 Mark vom Erbauer, dem Architekten Christian Weißer, erworben.
Das Sängerheim wurde am 22. April feierlich eingeweiht. Damit besaß der Verein wohl ein Anwesen und ein Übungslokal, aber noch keinen Festsaal. Nach Überwindung vieler Schwierigkeiten bei der Planung und Finanzierung wurde mit Eifer und großem Einsatz angebaut. Am 9.September des gleichen Jahres konnte ein schöner Festsaal eingeweiht werden. Bis heute ist das Haus im Besitz der Chorgemeinschaft Untertürkheim.
Es ist ein Ort für Feiern, Tanzstunden, Vereinstreffen und Chorproben für bis zu 400 Personen. Im Ersten Weltkrieg diente das Gebäude im Lindenschulviertel als Lager für französische Kriegsgefangene, während des Zweiten Weltkriegs war es Unterkunft für russische Zwangsarbeiterinnen.
Danach nutzte die amerikanische Militärregierung die Halle für einen Kriegsverbrecherprozess gegen den ehemaligen Reichswirt- schaftsminister Hjalmar Schacht. In den 1950er Jahren nutzte Radio Stuttgart den Saal für Proben und Aufnahmen, in den 1970er und 1980er Jahren diente die Sängerhalle der IG Metall als Streiklokal.
Am nahe gelegenen Neckar wurde am 3. Juni 2005 die Schiffsanlegestelle Untertürkheim im Lindenschulviertel eingeweiht. Sie wird von den Linienschiffen des Neckar-Käpt'n in Bad Cannstatt angefahren.