Museumsausflug 2010 des Bürgervereins Untertürkheim

StadtmauerDas Ziel der diesjährigen Busausfahrt war die Stadt Nördlingen im Ries. Bei frischem, aber trockenem Herbstwetter fuhren fünfzig interessierte Mitglieder nach Osten und hörten unterwegs den Ausführungen von Susanne Taschke zu, die ihre Verwandtschaft im Ries hat und deshalb kompetent über Bräuche und Traditionen der bayerischen Schwaben erzählte. Nach knapp zwei Stunden Fahrt parkte der Bus außerhalb der Stadtmauer und die Teilnehmer ließen sich in zwei Gruppen von Damen des Verkehrsvereins durch die mittelalterliche Kleinstadt führen.

Die kreisrunde Altstadt von Nördlingen wird eingefasst von einer vollständig intakten Stadtmauer, auf deren Wehrgang man in einer Stunde genüsslich die ehemalige Freie Reichsstadt umrunden kann und immer wieder neue An- und Einsichten in die Gässchen, Giebel und aufwendig rekonstruierten Häuser erhält.  Das Wahrzeichen der Stadt ist die St. Georgskirche mit ihrem 90 Meter hohen Turm, dem “Daniel“, von dem man einen beeindruckenden Rundumblick bis zum Kraterrand hat. Von dort oben ruft der Türmer nachts zum Rathaus hinunter „so, Gsell so!“, um auf die Geschichte aus dem 15. Jahrhundert hinzuweisen, in der ein Schwein die Stadt vor einer bewaffneten Erstürmung bewahrte.

RathausNach der anderthalbstündigen Stadtführung trafen sich die Untertürkheimer leicht durchgefroren im Gasthof „ Zum roten Ochsen“, um die Nördlinger kulinarischen Spezialitäten zu kosten. Um 14 Uhr stand der Besuch des Rieskratermuseums auf dem Programm. In anschaulichen und verständlichen Darstellungen bekam man eine Vorstellung davon, wie vor 15 Millionen Jahren ein Meteorit  auf der Erdoberfläche einschlug und den Rieskrater mit dem Durchmesser von 25 Kilometer entstehen ließ. Ein Stück Mondgestein, von den Astronauten der Apollo-Mission 14 mitgebracht, ist ausgestellt. Die Astronauten trainierten im Ries 1970, um ihre Forschungsaufgaben auf dem Mond richtig wahrnehmen zu können.

Die freie Zeit bis zur Rückfahrt um 17 Uhr wurde von den Teilnehmern auf unterschiedliche Weise ausgefüllt. Manche umrundeten die Altstadt auf dem Wehrgang, andere schnauften die 350 Stufen zur Aussichtsbalustrade auf dem „Daniel“ empor, ein Teil wanderte zum Eisenbahnmuseum oder zum einzigen Stadtmauer-Museum Deutschlands. Nur wenige suchten auch ein Café auf.

Das Abendessen war im renommierten "Gasthaus Krone“ in Zimmern bei Schwäbisch Gmünd, wo man sich noch angeregt über die Eindrücke des Tages unterhielt, ehe man gegen 21 Uhr wieder in Untertürkheim eintraf. Der Dank der Reisegruppe gilt den Organisatoren  der Fahrt, Susanne Taschke und Klaus Enslin.

Peter Vetter

Nördl.Stadtmauer mit Wehrgang - Rathaus vom Daniel aus - Fotos: Enslin



Nördl.
Der Narrenspiegel am Rathaus - So, Gsell, so! - Fotos: Hanspeter Sultze